Ackerbau

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Der Kanton Schaffhausen war immer ein Gebiet mit einer eher tiefen Viehdichte. Bei der landwirtschaftlichen Bevölkerung nahm schon immer der Ackerbau und der Rebbau eine besondere Stellung ein. Dies hängt damit zusammen, dass es in unserer Region eher trocken ist und Getreide wie auch die Reben unter diesen Umständen gut gedeihen. Mittlerweile haben sich viele Landwirte auf die Tierhaltung spezialisiert. Jedoch gelten die Schaffhauser Landwirte noch immer als besonders „schollenverbunden“. So fühlen sich viele Bauern bei uns auf dem Acker doch meist wohler als im Stall und sind in der Regel besonders stolz auf schöne Pflanzenbestände gute Erträge im Ackerbau.
Auch bei uns auf dem Hof ist der Pflanzenbau einer der Hauptbetriebszweige. Besonders dem pfluglosen Anbau, der Mulchsaat, habe ich mich verschrieben. Schon seit der meiner Lehre hinterfrage ich die Bedeutung des Pfluges im Pflanzenbau und dessen Auswirkungen auf den Boden, die Umwelt und den Geldbeutel.

Wir als Bauern haben eine sehr grosse Verantwortung:

  • Zum einen die erhaltung einer intakten Landschaft mit gesunden Böden, zudem soll die Umwelt bei der Bewirtschaft möglichst wenig belastet werden.
  • Zum andern sollen wir die Versorung einer wachsenden Bevölkerung mit gesunden aber dennoch preiswerten Lebensmitteln sicherstellen.

Als Meisterlandwirt ist es mir besonders wichtig eine Landwirtschaft im Einklang mit der Natur aber gleichzeitig auch mit den technologischen Möglichkeiten die uns zur Verfügung stehen zu betreiben.

Aus diesem Grund bewirtschaften ich meine Flächen nach einem Bewirtschaftungsverfahren wo der Einsatz von Hilfsstoffen im Bereich Pflanzenschutz, Düngung und Saatgut entsprechend unserer Schweizer Vorschriften zugelassen sind.

Dies bringt folgende Vorteile:

  • es können zuverlässig gute Erträge von qualitativ guten Agrarprodukten erzeugt werden.
  • die Umweltbelastung für eine Produktitonseinheit (zB. pro kg Weizen) ist sehr tief, da auf der selben Fläche bei gleichem Produktionsmitteleinsatz höhere Erträge erzielt werden.
  • Neue Erkenntnisse aus Forschung und Entwicklung fliessen laufend in den Anbau ein.
  • Wir können die Agrarrohstoffe zu einem vernüftigen Preis verkaufen, was den Weiterverarbeitern ermöglicht, Endprodukte von hoher Qualität zu einem fairen Preis an den Endkunden zu verkaufen.
  • Die Ernährung der Bevölkerung wird langfristig durch zuverlässige Erträge sichergestellt.
  • Gute Agrarflächen werden intensiv genutzt, dafür kommen benachteiligte Flächen der Oekologie zugute.
  • Je mehr wir selber produzieren, desto weniger wird die Natur in fernen Ländern durch eine nicht angepasste Bewirtschaftung geschädigt.

Grundsätzlich ist es richtig, wenn Produktionsformen gewählt werden, wofür ein Markt vorhanden ist. Ich glaube aber nicht, dass die aufkommenden weltweiten Umweltprobleme durch übertriebene Extensivierung in Agrarsektor gelöst werden können. Gerade das System der Schweizer Landwirtschaft ist ein guten Beispiel wie es gelingen kann, moderne Produktion, Oekologie, Tierwohl und Wirtschaftlichkeit zu vereinen.

Die Sensibilisierung der Konsumenten auf hochwertige und gesunde Nahrungsmittel hat meines Erachtens in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Ich bin überzeugt, dass die Bauern in Zusammenarbeit mit unserer Nahrungsmittelindustrie alles daran setzten werden die Bedürfnisse unserer Kunden auch in Zukunft zu befriedigen und gleichzeitig unsere Landschaft als wertvollen Lebensraum zu erhalten.

Wichtig ist, dass die Agrarpolitik den Bauern freie Hand lässt und die Bürokratie nicht überborden lässt. Die Bauern sind Profis, sie wissen was sie tun und tragen sorge zu ihrer Existenzgrundlage!